Trotz des erheblichen Einflusses menschlicher Aktivitäten auf den globalenSchwefelkreislauf sind die natürlichen Schwefelflüsse von der Hydrosphäre undLithosphäre zur Atmosphäre noch relativ unerforscht. Insbesondere anmittelozeanischen Rücken (MOR) bleibt die Schätzung des aus dem Mantelstammenden Schwefelflusses zur Oberfläche eine Herausforderung aufgrund (1)fehlender Daten zu Schwefelkonzentrationen in basaltischen Gläsern, (2)variabler Schwefelreservoire, die eine mögliche Mantelherkunft verdecken, und(3) unbekannter Mengen an in der ozeanischen Kruste aufgenommen Schwefelwährend Fluid-Gesteins-Interaktionen. Dieses Projekt zielt darauf ab, dieHerkünfte und Flüsse von Schwefel innerhalb mittelozeanischer Rücken unterVerwendung der isländischen Kruste als Analogon zu bestimmen. In Verbindung mitgeochemischer Isotopenmodellierung und hochmodernen massenspektrometrischenTechniken werden Schwefelkonzentrationen sowieSchwefelisotopenzusammensetzungen und Spurenelementdaten von thermalen Wässern,Gesamtgestein, Sulfiden und Sulfaten verwendet, um die Flüsse von verschiedenenReservoiren (z.B. Meerwasser, Gestein, Magma) von Schwefel an mittelozeanischenRücken zu berechnen. Darüber hinaus wird das Potenzial derFluid-Gesteins-Interaktion in hydrothermalen Systemen entlang mittelozeanischerRücken untersucht, Schwefel durch Mineralbildung dauerhaft in der Kruste zufixieren. Das Aufschmelzen einer solchen chemisch modifizierten (potentiellschwefelreichen) ozeanischen Kruste innerhalb von Subduktionszonen könnte dieSchwefelisotopenwerte von Schmelzen, vulkanischen Gasen und geothermischenFluiden in vulkanischen Bögen erheblich beeinflussen. Die Ergebnisse dieserStudie werden auch Auswirkungen auf laufende Forschungen zur Sequestrierunganthropogener Schwefelverbindungen in der Erdkruste haben.